was hab ich mich gefreut, als ich von AEG zur Taste Academy eingeladen wurde. Bei diesen Kochevents gibt es insgesamt 3 Themen und wir waren sehr gespannt auf unseres: Culinary Trends mit dem Sternekoch Christian Mittermeier. Christian habe ich schon auf der IFA in Berlin kurz kennengelernt und daher wusste ich, dass wir einen sehr sympathischen Koch an der Seite haben werden. Er kocht extra lecker mit einer Mischung aus Herz, Kopf und Verstand. Die Vorfreude war entsprechend groß!
Die Location hat uns zunächst schon mal umgehauen: Ein dunkler, alter Hinterhof mit Kopfsteinpflaster und dann der Eingang zu den gemütlichen hohen Räumen. Industrie-Chic gepaart mit einer topmodernen Küche, die Herzen höher schlagen lässt. Eine Einrichtung zum Wohlfühlen, mehr Charme geht schon fast nicht. Wir wurden freundlich begrüßt.
Nachdem sich Christian kurz vorgestellt hat, gab es erst mal leckeres Fingerfood, und zwar Steckerlfisch. So zart, der zerging auf der Zunge.
Bevor es mit dem ersten Gang losging, zeigte uns Christian voller Stolz dieses alte Schätzchen. Eine Schneidemaschine, mit der er für uns hauchdünnen Schinken geschnitten hat. Wir mussten natürlich alle sofort erst mal davon naschen.
Bei den kulinarischen Trends geht es übrigens nicht um Hypes. Hypes flackern auf, verbreiten sich wie ein Lauffeuer und sind dann ganz schnell wieder weg. Ein Beispiel: Bubble Tea. Vor einiger Zeit sprossen die Buden dazu aus dem Boden, in jeder Ecke gab es ihn zu kaufen und jetzt... alle verschwunden. Nein, Trends sind zwar auch etwas Neues, etwas auf das sich viele stürzen, die aber auch nachhaltig sein können. Trends sind zum Beispiel alte Lebensmittel wieder neu aufleben zu lassen.
Trends bedeuten aber auch, nicht nur in eine Richtung zu denken. Viele denken: Wenn ich regional einkaufe, mache ich alles richtig. Aber das stimmt nur bedingt. Zum Beispiel kaufen viele im Frühjahr/Sommer Äpfel aus Deutschland. Diese lagern dann aber seit Monaten in Kühlhäusern. Da kann es sogar sinnvoller sein, dass man einen Apfel aus Chile kauft. Dieser hat zwar lange Transportwege hinter sich, aber das wiegt die langen Lagerhaltungskosten und den damit verbunden Energieverbrauch lange nicht auf. Daher Ihr Lieben: Verstand und Herz einschalten! Denkt darüber nach was Ihr kauft, wann Ihr es kauft und lasst Euch bei alledem den Spaß am Kochen und Essen nicht nehmen!
Jeder Gang steht für ein Thema, los ging es mit der Glokalisierung. Gemeint ist eine gute Mischung aus lokalen und globalen Produkten. Nicht alles, was aus der Region kommt ist automatisch gut! Hier haben wir ein gutes, altes deutsches Produkt, gepaart mit spanischem Edelfleisch. Ein spannendes Thema und heute kaum zu glauben, denn es sind unglaubliche viele ausländische Produkte jederzeit auch hier erhältlich. Ein Beispiel ist Creme Fraiche. Wurde es früher über die Grenzen Frankreichs geschmuggelt, ist es heute in jedem Discounter erhältlich.
Gang 1 Musmehl - Weißlacker - Txogitxu:
Musmehl ist ein fast vergessenes Produkt, den Ursprung hat es in Süddeutschland und Südtirol. Für Musmehl wird Weizen und Dinkel zunächst geröstet und dann zu einem grießartigem Vollkornmehl verarbeitet. Der Geschmack ist einzigartig - für mehr Infos schaut mal bei der Luz-Mühle vorbei.
Weißlacker ist ein sehr salzig-pikanter Käse mit intensivem Geschmack. Pur wäre er mir zu heftig, aber in Kombination mit dem milden Musmehl passend.
Txogitxu ist ein sehr geschmackintensiver Schinken von einer alten Kuh. Die Kühe sind rund 18 Jahre alt, haben schon gekalbt und hatten ein glückliches Leben. Sie hatten weder Stress noch wurden gemästet. Und das schmeckt man auch, angeblich das beste Fleisch der Welt.
DIY - Do it yourself. Groß im Trend und auch ich liebe es Dinge selber zu machen. Man weiß, was drin ist, man bestimmt die Zutaten, man kann nach seinen eigenen Vorlieben Rezepte abwandeln. Perfekt für mich. Ich versuche persönlich viel selbst zu machen, Lebensmittel möglichst unverarbeitet zu kaufen.
Gang 2 Meerforelle - Mostrich - Salzzitrone
Für diesen Gang hat Christian die Gurken selbst eingelegt und auch Salzzitronen gemacht. Die Salzzitronen, hauchdünn aufgeschnitten, waren so unglaublich lecker. Die muss ich auch dringend mal nachmachen. Viel kann ich zu dem Gang sonst gar nicht sagen, außer dass er unglaublich lecker und der Fisch butterzart war.
Fermentation - Kimchi ist in aller Munde. Das Sauerkraut Asiens wird durch Gärung haltbar gemacht. Der Geschmack verändert sich und die Lebensmittel sind lange haltbar.
Gang 3 Kimchi mit Bamberger Hörnla
Kimchi ist einfach Chinakohl, der mit Salz und Gewürzen eingelegt wird. Durch die Gärung bekommt er ein intensives und sehr leckeres Aroma. Dazu wurde eine alte Kartoffelsorte aus Franken serviert. Die Bamberger Hörnla. Mir waren diese Kartoffeln völlig unbekannt, in Butter goldig gebraten allerdings ein Gaumenschmaus.
Gang 4 Ramen Burger - Pulled Pork - Mango Relish
Christian hat zum Ramen Burger Pulled Pork gemacht. Das Fleisch wurde geräuchert und anschließend Sous Vide gegart. Das Fleisch zerfällt und wird mit Gabeln zerrupft. So weich und zart mit rauchigem Aroma und gemischt mit pikanter Soße. Dazu eine fruchtige Soße und die knusprigen Nudel*brötchen*. Hmmmmm, so gut.
Misfits - krummes Gemüse. Obst, das nicht der Norm entspricht, zu klein, zu groß, zu dick, zu knollig... was passiert eigentlich mit Lebensmitteln, die nicht gleich sind, schön rund oder ganz gerade. Tja, so unglaublich es klingt, es wird vernichtet! Schrecklich. Ey, wir vernichten doch auch niemanden nur weil er ne schiefe Nase hat oder einen krummen Rücken! Warum wird dann unschönes Essen aussortiert? Es schmeckt doch genauso gut! Also kauft krummes Gemüse und macht was Leckeres draus!
Gang 5 Karotte in Texturen - Apfel - Maracuja
Die Karotten wurden gekocht in Apfelsaft mit Zucker und Vanille, dazu die cremigen Panna Cotta Kugeln und Maracuja. Ein Dessert, das wirklich etwas her macht und dazu noch lecker ist.
Aus vorhergehenden Events wußte Christian schon, das die Nachspeise nicht als besonders süß empfunden wird. Also gab es noch eine Nachspeise zur Nachspeise, köööööstliche Schokolade, und wenn ich köstlich sage, dann meine ich kööööööstlich. Leider gibt es die in Deutschland nicht, oder ich hab sie auf jeden Fall noch nicht gefunden. Dazu einen cremigen Cappuccino und der Abend näherte sich langsam dem Ende.
Mit einer tollen Goodie-Bag im Gepäck machten wir uns dann auf den Weg zurück ins Hotel. Ein großes Dankeschön an AEG und Christian plus Team für einen tollen Abend. Es hat so viel Spaß gemacht und man lernt gerade beim Kochen niemals aus. Gerne immer wieder.
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